Unbezahlbare Zahlen – Wo steht Ihr Unternehmen im Vergleich zur Branche
Woran erkennt man ein erfolgreiches Systemhaus und wo stehe ich mit meinem Betrieb? Habe ich noch ungenutzte Umsatzchancen und ist meine Kostenstruktur marktüblich? Ist meine Technikerproduktivität gut und wo gibt es noch Optimierungspotenziale?
Antworten auf diese Fragen erhalten Sie im Betriebsvergleich der ascon für die IT-Branche. An diesem seit 20 Jahre existierenden Benchmark nehmen fast 150 Systemhäuser kontinuierlich teil und tauschen offen ihre Zahlen und Unterlagen aus. Sie liefern damit einen exzellenten Vergleichsmaßstab für kleine und mittelständische Systemhäuser. In einer mehrteiligen Beitragsreihe, die mit diesem Artikel startet, erhalten Sie exklusive Einblicke in Erkenntnisse, die man daraus gewinnen kann.
Kaum eine andere Branche ist durch so konstantes und starkes Umsatzwachstum gekennzeichnet, wie die IT-Systemhaus-Branche. Abgesehen vom Krisenjahr 2009 bewegten sich in den Jahren 2010 bis 2017 die Umsatzsteigerungen i.d.R. in der Bandbreite zwischen 5% und 10%. Trotz einer Umsatzverlagerung Richtung Managed Services, wo sich einmalige Projektumsätze auf viele kleinere Monatsraten in der Zukunft verlagern, konnte jedes Jahr ein deutliches Umsatzwachstum erzielt werden. Das Wachstum in den vor-Corona-Jahren 2018 bis 2019 hatte im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal um 10% bis 18% deutlich zugelegt. In den beiden Corona-Haren 2020 und 2021 konnten dann noch einmal starke Steigerungen gegenüber den Vorjahren verzeichnet werden.
Setzt man das Jahr 2009 gleich 100%, so hat der Umsatz branchenweit in den letzten 12 Jahren um 144% zugelegt, d.h. aus 100 € Umsatz im Jahr 2009 sind heute 244 € Umsatz geworden. Wird dieser Trend anhalten? Im „Cloud-Zeitalter“ werden Hardwareprojekte zunehmend ins Rechenzentrum oder in die Cloud verlegt, was eine „Streckung“ der Umsätze in die Zukunft bedeutet. Insofern ist zukünftig eher mit verhalteneren Umsatzentwicklungen zu rechnen.
Der Corona-Effekt: Trotz – oder gerade wegen – Corona stieg der Umsatz in den letzten beiden Jahren 2020 und 2021 um 13,5% bzw. um 5,0%, also nochmals deutliche Steigerungen auf einem ohnehin schon hohen Niveau. Die Gründe hierfür lagen in der Umstellung vieler Unternehmen auf Homeoffice-Arbeitsplätze und der zunehmend digitalen Zusammenarbeit und Kommunikation. Allerdings haben nicht alle Unternehmen der Branche gleichermaßen vom Corona-Effekt profitiert. Die kleineren Betriebe haben in der Anfangszeit sehr stark von dem Homeoffice-Boom profitiert, dann aber stark nachgelassen. Die größeren Betriebe, die eher Server-/Storage-Projekte vermarkten, haben natürlich weniger vom Homeoffice-Effekt profitiert, dafür aber kein so deutliches Umsatzloch im Sommer 2020 erfahren. Insgesamt wurden aber ganz klar gerade die größeren Projekte dann auf ungewisse Zeit verschoben. In 2022, als die Nachfrage dann wieder anzog, begannen allerdings die Lieferprobleme, so dass die Projekte dann auch wieder nur zum Teil realisiert werden konnten. Insgesamt kann man aber schon festhalten, dass die IT-Branche einer der Gewinner der Corona-Krise ist.
Die Entwicklung im Jahre 2021 ist natürlich geprägt von einer außergewöhnlichen Entwicklung im Vorjahr. Der Februar und März 2020 waren durch sehr starke coronabedingte Zuwächse gekennzeichnet. Dementsprechend fällt der Februar und März 2021 eher schwach aus. Anschließend folgte der Lockdown von April bis Juni 2020, in dem dann auch das Support-Aufkommen stockte. Dementsprechend stark sind die Zuwächse im Jahr 2021 in dieser Zeit. Der Sommer erholte sich dann bekanntermaßen wieder im Jahr 2020, so dass die Steigerungsraten im Vergleichszeitraum 2021 hier moderat ausfallen. Das zweite Halbjahr 2021 ist gekennzeichnet durch sich immer mehr verschärfende Lieferengpässe, die natürlich auch den Umsatz drücken, insbesondere den Hardware-Umsatz. So konnten im vergangenen Herbst nicht die Vorjahreswerte erreicht werden.
Die letzte Grafik zeigt die kumulierte Entwicklung der Umsätze in der Branche im vergangenen Jahr. Das Jahr startete zwar mit einem moderaten ersten Quartal. Aufgrund der schwachen Vorjahreswerte (coronabedingt) entwickelte sich das Jahr im Sommer dann doch noch sehr positiv. Aufgrund der Lieferengpässe ließ die Entwicklung im zweiten Halbjahr dann aber deutlich nach. Angesichts der teilweise katastrophalen Umsatzeinbrüche anderer Branchen muss man mit dieser Entwicklung mehr als zufrieden sein. Die IT-Branche ist und bleibt einer der Gewinner dieser Krise.
Lesen Sie diesen Artikel auch in unserer Beitragsreihe in der IT-BUSINESS.