Unbezahlbare Zahlen – Kostenstrukturen

Wor­an erkennt man ein erfolg­rei­ches Sys­tem­haus und wo ste­he ich mit mei­nem Betrieb? Habe ich noch unge­nutz­te Umsatz­chan­cen und ist mei­ne Kos­ten­struk­tur markt­üb­lich? Ist mei­ne Tech­ni­ker­pro­duk­ti­vi­tät gut und wo gibt es noch Optimierungspotenziale?

Ant­wor­ten auf die­se Fra­gen erhal­ten Sie im Betriebs­ver­gleich der ascon für die IT-Bran­che. An die­sem seit 20 Jah­re exis­tie­ren­den Bench­mark neh­men fast 150 Sys­tem­häu­ser kon­ti­nu­ier­lich teil und tau­schen offen ihre Zah­len und Unter­la­gen aus. Sie lie­fern damit einen exzel­len­ten Ver­gleichs­maß­stab für klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Sys­tem­häu­ser. In einer mehr­tei­li­gen Bei­trags­rei­he, die mit die­sem Arti­kel star­tet, erhal­ten Sie exklu­si­ve Ein­bli­cke in Erkennt­nis­se, die man dar­aus gewin­nen kann.

Dies ist der vier­te, tie­fe und exklu­si­ve Blick auf die Kenn­zah­len der „Betriebs­wirt­schaft­li­chen Arbeits­krei­se“ (BWA) des ver­gan­ge­nen Jah­res. In die­ser Aus­ga­be wol­len wir die Ent­wick­lung der Kos­ten­struk­tu­ren in der IT-Sys­tem­haus-Land­schaft genau­er betrachten.

Die nach­fol­gen­de Tabel­le zeigt die Ent­wick­lung der Kos­ten im Kalen­der­jahr 2021 (und wei­ter unten aktu­ell kumu­liert per Juni 2022). Zunächst fällt auf, dass die Kos­ten in 2021 um 7,6% gegen­über dem Vor­jahr gestie­gen sind. Zum Ver­gleich: der Umsatz ist in 2021 nur um 4,8% gestie­gen und der Roh­ertrag um 6,9%. Dies deu­tet dar­auf hin, dass der EBIT in 2021 zwar leicht rück­läu­fig war, mit knapp 8% jedoch immer­noch sehr hoch im Ver­gleich zu ande­ren Branchen.

Klas­si­scher­wei­se wer­den die Kos­ten in der Datev-BWA immer in % vom Umsatz dar­ge­stellt. Auf­grund der unter­schied­li­chen Umsatz­struk­tu­ren wei­sen die Sys­tem­häu­ser aber unter­schied­li­che Gesamt­han­dels­span­nen aus. Dies macht einen Ver­gleich der Kos­ten in % vom Umsatz unbrauch­bar. Aus die­sem Grund betrach­tet wir im ascon-Betriebs­ver­gleich immer schon die Kos­ten in % vom Roh­ertrag. Durch die­sen rech­ne­ri­schen Kunst­griff wer­den Betrie­be unter­schied­li­cher Struk­tur nun vergleichbar.

Wie für einen Dienst­leis­tungs­be­trieb üblich, stel­len die Per­so­nal­kos­ten den größ­ten Kos­ten­block dar. Gemes­sen am Umsatz beträgt er 32,9% und gemes­sen am Roh­ertrag 62,4% (incl. Geschäfts­füh­rer-Gehäl­ter). Ver­ein­facht kann man sagen, dass rund 2/3 des gesam­ten Roh­ertra­ges für Per­so­nal aus­ge­ge­ben wird. Der rest­li­che Kos­ten­block ist eher uner­heb­lich, ver­gli­chen mit den Per­so­nal­kos­ten, was aber bei Dienst­leis­tern nicht wei­ter ver­wun­der­lich ist.

Es ist auch wenig über­ra­schend, dass die Per­so­nal­kos­ten in 2021 wie­der deut­lich gestie­gen sind, näm­lich um 9,4%. Aller­dings ist dabei auch zu berück­sich­ti­gen, dass die Anzahl der Mit­ar­bei­ter in 2021 auch um 6,3% zuge­nom­men hat. Sal­diert bedeu­tet dies nur eine Stei­ge­rung der Gehäl­ter um ca. 3% bis 4%.

Neben dem all­ge­mei­nen Sam­mel­be­cken der „sons­ti­gen Kos­ten“ ist der zweit­größ­te Kos­ten­lock der Bereich der Raum­kos­ten. Hier wur­de in den letz­ten Jah­ren sehr viel inves­tiert, um im Bereich des „modern Work­place“ Vor­bild zu sein und um den Mit­ar­bei­ten­den einen mög­lichst ange­neh­men Arbeits­platz zu bie­ten. Dem­entspre­chend sind die Raum­kos­ten in 2021 erwar­tungs­ge­mäß um 13,5% zum Vor­jahr gestie­gen. Fahr­zeug­kos­ten, Wer­be-/Rei­se- und Instand­hal­tungs­kos­ten sind letz­tes Jahr eben­falls zwi­schen 7% und 11% gestiegen.

Im ers­ten Halb­jahr 2022 hat sich an der Kos­ten­ver­tei­lung wenig geän­dert. Die Per­so­nal­kos­ten neh­men immer­noch rund 33% vom Umsatz, bzw. 63% vom Roh­ertrag ein und Raum­kos­ten sind (nach den sons­ti­gen Kos­ten) eben­falls noch auf Platz 2. Auf­fal­lend ist aller­dings, dass die Kos­ten­be­las­tun­gen im ers­ten Halb­jahr mas­siv ange­stie­gen sind. Die Kos­ten­stei­ge­rungs­ra­ten betru­gen bei Per­so­nal- und Raum­kos­ten rund 13% bis 14%. Die Bilan­zen unse­rer Bench­mark­teil­neh­mer wei­sen in 2021 durch­schnitt­li­che Per­so­nal­kos­ten von 56.500 € (incl. Arbeit­ge­ber-Anteil-Sozi­al­ver­si­che­rung) aus. Bei den Tech­ni­kern sind es ziem­lich genau 51.000 €, also umge­rech­net ca. 3.460 € brut­to-Gehalt pro Monat. Aller­dings ist hier­bei ein deut­li­ches West-Ost- und Süd-Nord-Gefäl­le zu verzeichnen.

Beson­ders deut­lich sind die Kos­ten im Bereich der KFZ- und Rei­se­kos­ten gestie­gen, wo Stei­ge­rungs­ra­ten von 25% bis 50% zu ver­zeich­nen sind. In Sum­me sind die Kos­ten im ers­ten Halb­jahr 2022 um sat­te 14% gestiegen

Im nächs­ten Teil wer­den wir die Kenn­zah­len der Per­so­nal­wirt­schaft (Dienst­leis­tungs­um­satz pro Tech­ni­ker, Fak­tur­a­quo­te, etc.) noch wei­ter ver­tie­fen. Wer an detail­lier­ten Zah­len inter­es­siert ist, kann sich bei as-con kos­ten­los und unver­bind­lich zu einer „Schnup­per­teil­nah­me“ an einem BWA-Kreis melde

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